Hypophysentumore
Hypophysenadenome sind gutartige (sog. "benigne") Tumoren der sellären Region. Zu den häufigsten Differentialdiagnosen gehören neben dem Kraniopharyngeom, Zysten der Rathke´schen Tasche, Kolloidzysten, aber auch periselläre Meningeome und andere Schädelbasistumoren, wie z.B. Chordome.
Da die Hypophyse zahlreiche Hormone des Körpers reguliert, können die aus ihr entstehenden Tumore ebenfalls diese Hormone produzieren, welches mit typischen Symptomen einhergehen und differenziert therapiert werden:
- hormoninaktive Hypophysenadenome
- Prolaktin-sezernierendes Hypophysenadenom
(sog. Prolaktinom) - Wachstumshormon-sezernierendes Hypophysenadenom
(Akromegalie/ Gigantismus) - ACTH-sezernierendes Hypophysenadenom
(Morbus Cushing)
Aufgrund der anatomischen Lage innerhalb der Sella turcica können, sofern die Adenome eine gewisse Größe überschreiten (> 1cm Durchmesser sog. Makroadenom), die darüberliegende Sehnervenkreuzung erreichen und zu Störungen des Gesichtsfelds bzw. zu einem Sehverlust führen. Da die Wachstumsgeschwindigkeit der Hypophysenadenome langsam ist, sind diese Veränderungen i.d. Regel schleichend und zeigen nach Behandlung eine gute Erholungstendenz.
Außer den Störungen der Sehbahn können aber auch Störungen der Hypopyhsenfunktion eintreten, welche mit Minderung der Leistungsfähigkeit, Inappetenz, Libidoverlust oder Zyklusunregelmäßigkeiten einhergehen. Ähnlich wie bei den Sehstörungen ist aber die Möglichkeit zur Erholung der Funktion nach Therapie gegeben.
Neben den operativen Behandlungsmethoden spielen medikamentöse und strahlentherapeutische Verfahren heute eine bedeutende Rolle in der Behandlung sellärer und perisellärer Tumoren. Bei den in unserer Klinikangewendeten operativen Verfahren dominieren nasale mikrochirurgische und endoskopische transsphenoidale Eingriffe. In seltenen Fällen ist aber auch ein transkranieller Zugang (pterional, subfrontal) notwendig.