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Kleinhirnbrückenwinkel – Sprechstunde

Kleinhirnbrückenwinkel-Sprechstunde

Die Kleinhirnbrückenwinkel-Sprechstunde dient zum einen der eingehenden Beratung über die diagnostischen und therapeutischen Optionen für Patientinnen und Patienten mit raumfordernden Prozessen im Bereich der hinteren Schädelgrube, insbesondere im Bereich des Kleinhirnbrückenwinkels. Der Kleinhirnbrückenwinkel (KHBW) ist die anatomische Region zwischen Hirnstamm, Kleinhirn und Felsenbein, in dem wichtige Strukturen, vor allem die meisten Hirnnerven und arteriellen Blutgefäße verlaufen. In diesem Bereich können verschiedene, meist gutartige raumfordernde Prozesse vorkommen, wie hauptsächlich Akustikusneurinome (Vestibularisschwannome) oder Neurinome anderer Hirnnerven und Meningeome, weiterhin Epidermoide, Glomus jugulare Tumoren, Cholesteatome und Chordome mit Ausdehnung in den KHBW, Ependymome, Plexuspapillome oder Tumore anderer Entitäten der hinteren Schädelgrube mit Ausdehnung in den KHBW und raumfordernde Arachnoidalzysten.

Klinisch fallen diese Prozesse je nach Größe durch Hirnnervenausfälle wie z.B. Hörminderung und Tinnitus, Gleichgewichtsstörungen, Facialisparese, Doppelbilder, Gefühls- oder Schluckstörungen auf. Bei ausgedehnten Prozessen kommen z.B. eine Kleinhirnsymptomatik mit Koordinationsstörungen oder eine Hirndrucksymptomatik mit Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen hinzu.

Prinzipiell gibt es verschiedene Therapieoptionen wie abwartendes Verhalten mit Verlaufskontrollen, Operation oder Radiotherapie, die im Rahmen der Sprechstunde bei Bedarf auch in interdisziplinärer Zusammenarbeit erörtert werden, um ein individuell passendes Therapiekonzept zu erstellen.

Die operative Entfernung dieser Prozesse erfolgt, wenn möglich, in sitzender Lagerung über einen klassischen oder erweiterten sog. suboccipito-lateralen Zugang hinter dem Ohr, standardmäßig unter elektrophysiologischem Monitoring der beteiligten Hirnnerven oder Hirnstammstrukturen mit dem Ziel der möglichst vollständigen Resektion bei größtmöglichem Funktionserhalt. Ein Schwerpunkt der Sprechstunde ist weiterhin die Durchführung der regelmäßig notwendigen Verlaufskontrollen nach erfolgter Therapie sowie die Planung einer weiteren Therapie, z.B. bei verbliebenen Resttumoren oder Rezidiven.

Zum anderen erfolgt im Rahmen der KHBW-Sprechstunde die weiterführende Diagnostik und Beratung über die Therapiemöglichkeiten für Patienten mit Neurovaskulären Kompressionssyndromen. Hierunter versteht man verschiedene hyperaktive Funktionsstörungen der Hirnnerven wie die Trigeminusneuralgie, den Spasmus hemifacialis, die Glossopharyngeusneuralgie und u.U. auch der Vertigo mit Tinnitus, der Torticollis und der essentielle Hypertonus. Verursacht werden diese Erkrankungen in vielen Fällen durch einen pathologischen Gefäß-Nerven-Kontakt nahe am Hirnstamm. Als Behandlungsmethode kommt dann die sog. Mikrovaskuläre Dekompression nach Jannetta in Betracht, bei der ebenfalls über eine suboccipito-laterale Schädeleröffnung ein Teflonpolster zwischen Gefäß und Nerv eingelegt wird. Auch diese Operationen werden standardmäßig unter elektrophysiologischem Monitoring durchgeführt. Weitere Behandlungsmethoden bei anderen Ursachen, insbesondere der Trigeminusneuralgie, bestehen in der Thermokoagulation des Ganglion Gasseri des N. trigeminus und zunehmend auch in der stereotaktischen Radiochirurgie des N. trigeminus. Grundlegend ist in den meisten Fällen zunächst auch die medikamentöse Therapie.

Im Rahmen der Sprechstunde erfolgt eine ausführliche Anamneseerhebung, ggf. die Planung weiterer notwendiger Untersuchungen zur Abklärung (z.B. Liquordiagnostik, HNO-Diagnostik, Zahnärztliche Diagnostik, Neurologische Diagnostik) sowie ein spezielles hochauflösendes MRT, das anschließend einer umfangreichen Bildverarbeitung mit 3D-Visualisierung unterzogen wird, um den möglichen Gefäß-Nerven-Kontakt genau darstellen zu können. Anschließend wird anhand der Untersuchungsergebnisse ein individuelles Therapiekonzept mit o.g. Behandlungsmöglichkeiten erstellt.

Vereinigung Akustikusneurinom e.V.

Sprechstunden

Kleinhirnbrückenwinkeltumoren

Spezialsprechstunde für Patientinnen und Patienten mit Akustikusneurinomen, Meningeomen, Epidermoiden und anderen Tumoren im Kleinhirnbrückenwinkel.

Spezialsprechstunde

Dr. med. Yavor Bozhkov FEBNS

Zeiten
Donnerstag: 13:00 bis 16:00 Uhr

Kopfkliniken
Schwabachanlage 6
91054 Erlangen

Raum
262, Erdgeschoss

Kontakt für Terminvergabe
Terminvergabe nur nach Absprache

Hochschulambulanz
Telefon: 09131 85-34549
E-Mail: nc-termin(at)uk-erlangen.de

Hinweis

Um lange Wartezeiten zu vermeiden, möchten wir sie bitten, frühzeitig einen Termin per E-Mail zu vereinbaren.

Mitzubringen
  • Versicherungsnachweis (Krankenkassenkarte)
  • Zuweisung
  • aktuelle sowie eventuell vorhandene Vorbefunde
  • aktuelle MRT-Bilder sowie ggf. alle Voraufnahmen
  • aktuelles Audiogramm sowie ggf. weiterführende HNO-ärztliche Diagnostik
  • ggf. auswärtige Arztberichte oder OP-Berichte
  • ggf. Medikamentenplan